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Moll Akkord

Jetzt soll es um Moll Akkorde gehen. Diese haben im Aufbau ein ähnliches Prinzip wie Dur Akkorde, wobei die Terzschichtung quasi nur umgedreht ist.


Moll Akkord bilden

Auf der Klaviatur sieht ein a-Moll Akkord wie folgt aus:

a-moll_akkord_keyboard.jpg

Und im Notenbild (Violinschlüssel) sieht er so aus:

a-moll_akkord_notation.jpg

Und klingt so:


Der einfache a-Moll Akkord (hier als einfacher Dreiklang) ist, ähnlich wie die a-Moll Tonleiter, ein Konstrukt, das Töne enthält, die keine Vorzeichen haben. Es befinden sich sozusagen "nur weiße Tasten" im Akkord. Ich möchte nun Wege demonstrieren, wie man einen d-Moll Akkord bilden kann.


1. Terzschichtung

Ähnlich wie eine Moll Tonleiter eine gewisse Intervall-Struktur hat, hat ein Akkord, in diesem Fall Moll, auch eine Art Intervall-Struktur. Es ist ratsam hierbei über Intervalle bescheid zu wissen.

Fangen wir mit dem Akkordbilden an, in dem wir beim Grundton d' starten:

d-moll_akkord_bilden_terzschichtung_schritt_1.jpg

Jetzt gehen wir - anders als bei einem Dur Akkord - eine kleine Terz nach oben, vom Grundton aus, um den zweiten Ton des Dreiklangs zu bekommen:

d-moll_akkord_bilden_terzschichtung_schritt_2.jpg

Damit haben wir d' und f' als Töne bisher. Schließlich gehen wir von diesem zweiten Ton noch - wieder anders als bei Dur Akkorden - eine große Terz nach oben, um den dritten Ton des Akkords zu bekommen:

d-moll_akkord_bilden_terzschichtung_schritt_3.jpg

Wieder erinnern wir uns: eine große Terz hat vier Halbtöne. Von f' zu a' sind vier Halbtöne - passt also! Damit haben wir einen d-Moll Akkord, der letztendlich so klingt:


2. Akkord aus Tonleitertönen

Statt die Intervalle nacheinander abzuzählen, können wir auch prinzipiell die Tonleiter "zum Akkord" bilden. Das ist allerdings eher umständlich und nicht zwingend zu empfehlen. Mir geht es hierbei nur darum, dass du erkennst, dass die Töne des Akkords ganz einfach aus der Tonleiter stammen können.

Bilden wir also Beispielsweise eine d-Moll Tonleiter:

d-moll_tonleiter_kreieren_quintenzirkel_schritt_1.jpg

Jetzt nehmen wir - und hier können wir letztendlich vorgehen, wie in der gleichen Technik zu Dur Akkorden! - den ersten, den dritten und den fünften Ton dieser Tonleiter und erhalten unseren d-Moll Akkord:

d-moll_akkord_bilden_tonleitertoene_schritt_1.jpg

Später wird ersichtlich, dass in einer Tonart die Stufen / Funktionen eines Stücks alle aus einer einzigen Tonleiter entlehnt sein können. Mehr dazu dann im entsprechenden Kapitel - ich möchte nicht zu viel vorweg nehmen und keine Verwirrung stiften.


3. Intervalle über dem Grundton

Die Technik, die in meinem Kopf intuitiv durchweg abläuft, ist das Bilden eines Akkords mithilfe der Intervalle "um den Grundton" herum - eigentlich über dem Grundton, mehr dazu aber gleich. Diese Technik kann vom Prinzip her ähnlich betrachtet werden wie die vorige, nur dass wir jetzt keine Tonleiter bilden, sondern direkt die jeweiligen Intervalle über dem Grundton nehmen, um den Akkord zu bilden.

Fangen wir wieder mit dem d' an:

d-moll_akkord_bilden_terzschichtung_schritt_1.jpg

Jetzt gehen wir, ähnlich wie in der ersten Technik, eine kleine Terz nach oben, um den zweiten Ton zu erhalten:

d-moll_akkord_bilden_terzschichtung_schritt_2.jpg

So weit, so gut - das sollte uns bekannt vorkommen. Der Knackpunkt kommt jetzt: jetzt gehen wir nicht vom zweiten Ton aus, sondern wieder vom Grundton aus. Dieses mal gehen wir eine Quinte nach oben, um den dritten Ton zu erhalten:

d-moll_akkord_bilden_intervalle_schritt_3.jpg

Achtung, ich greife jetzt ein bisschen vorweg. Wenn du in diesem Absatz etwas nicht ganz verstehen wirst, ist das nicht schlimm. Mit dieser "Intervalle über dem Grundton" Technik können wir letztendlich die verschiedensten Akkord-Zusätze eines Akkords bekommen und somit auch die schrägsten "Jazz-Akkord" bekommen. Das ist für Anfänger immer schnell überwältigen, wenn dann so etwas wie dm7b9 zu lesen ist. In dieser Abkürzung für den Akkord steckt aber im Grunde genommen genau diese Technik - man muss es nur differenziert zu lesen wissen: dm7 + b9. Heißt in etwa kurz und knapp zusammengefasst: "Nimm ein d-Moll, pack eine kleine Septime dazu und eine kleine None". Mehr zu solch eher exotischeren Akkorden dann später mehr.


Praxisbezug

Für die Praxis ist es, meines Erachtens, unglaublich hilfreich, wenn man weiß, wie Akkorde gebildet werden. Da mit Moll Akkorden meistens eher bedrückende Emotionen verbunden werden, hast du mit dem Wissen, wie man Moll Akkorde bildet, ein weiteres wichtiges Werkzeug in der Hand.

Geeignete Übungen:

Praxistipps: