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Plugin Definition

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Hier möchte ich erklären, was das Prinzip von sogenannten Plugins in der Musik- und Tonproduktion ist. Teilweise lässt sich das aber auch auf andere Programme übertragen.


Definition

Ein Plugin (oder auch Plug-In, Addon, Add-On, Add-In, ...) kann man sich als Programm vorstellen, das wiederum in einem Hauptprogramm abläuft - in diesem Fall in einer DAW (nennt sich dann Host). So ein Programm fungiert dann als Erweiterung des Musikprogramms und bietet neue Möglichkeiten der Klangmanipulation oder Klangerstellung. Einige Plugins bieten aber auch Standalones an, sodass man diese Programme eigenständig ausführen und nutzen kann.

Wenn ein Plugin in die DAW geladen wird, passiert das meist über eine gewisse Schnittstelle. Es hat sich etabliert, dass dafür VST (also "Virtual Studio Technology" vgl.) auf Windows und u.a. AU ("Audio Unit" vgl.) auf Mac genutzt wird. Zudem gibt es aber auch TDM oder AAX vgl.. Auf quelloffener Basis gibt es mittlerweile LV2 und sogar noch etwas neuer auch CLAP.

Das Funktionsprinzip ist dabei: die DAW muss (i.d.R. nur einmalig) in einem festgelegten Ordner die Plugins scannen und "kennenlernen" und somit in einer eigenen Datenbank festhalten. Dann kann man diese Plugins z.B. in einen Track oder Mixerkanal laden und nutzen.


Typen

Man kann Plugins in zwei unterschiedliche Typen kategorisieren: Effekte und Klangerzeuger.


Effekte

Diese Art der Plugins bekommt üblicher Weise ein Audio-Signal als Input und manipuliert dieses Signal in unterschiedlichster Weise, abhängig vom Effekt-Typ. Das geschieht in der DAW i.d.R. in Echtzeit und somit dann non-destruktiv. Dabei habe ich auf dieser Plattform in folgende Effekt-Typen unterteilt und werde diese entsprechend der gleichnamigen Kapitel behandeln:


Klangerzeugung

Schließlich gibt es noch Plugins, die üblicher Weise z.B. ein MIDI-Signal als Input bekommen und daraus einen Klang erzeugen. Einige sagen dazu ggf. auch Generators. Zur Klangerzeugung gibt es wiederum verschiedenste Techniken, weshalb es dazu entsprechende einzelne Seiten geben wird.


Dry / wet

Typisch ist auch, dass man in der DAW die Intensität (genannt wet/dry) des Plugins einstellen kann. Oft haben Plugins aber auch einen eingebauten Parameter dafür, was sinnvoll ist, damit es z.B. keine Probleme mit der Latenz oder Phase geben würde. Letzteres kann passieren, wenn das Plugin das Signal z.B. mit einer Latenz (also zeitlich verzögert) ausgibt und man dieses Signal mit dem originalen trockenen Signal (dry) vermischt. Dieser Parameter ist also üblicher Weise bei Effekten zu finden.


Praxisbezug

Für die Praxis ist dieses Wissen in sofern dienlich, als bewusst werden soll, dass Plugins sozusagen eigenständige "kleine Programm" sind und entsprechend oft auch unterschiedlichste Entwickler dahinter stecken. Plugins können zudem sehr unterschiedlich aussehen, auch wenn sie ähnliche Prinzipien verfolgen (wenn sie z.B. aus einer identischen oben gelisteten Kategorie kommen).

Zudem ist es gut zu wissen, wie die eigene DAW (oder auch der Audioeditor) solche Plugins lädt, damit man überhaupt erst somit anfangen kann, damit zu arbeiten! Dafür am besten einmal ins Handbuch des jeweiligen Programms gucken. Ich empfehle auch hin und wieder in die Handbücher der jeweiligen Plugins zu gucken, die man so nutzt. Oftmals erfährt man selbst als erfahrener Nutzer dieser Plugins noch ganz neue Dinge über die Tools, die man da nutzt.