Intervalle in Notenform
Auf dieser Seite möchte ich die Intervalle noch einmal in Notenform erklären. Ich finde, dass dadurch das Verständnis noch einmal gefestigt werden kann.
Notenlinien
Ein Aspekt von herkömmlicher Notation ist, dass man Notenlinien hat. In Hinblick auf Intervalle bieten diese uns eine gewisse Hilfe ein Intervall wenigstens grob zu erkennen. Mit "grob" meine ich hier: man kann schnell ablesen, ob ein Intervall z.B. eine Terz ist oder nicht - allerdings nicht unmittelbar ob es eine kleine oder große Terz ist. Dazu können wir einfach die Linien und Zwischenräume zählen, beginnend bei der Startnote (für die wir bereits 1 zählen!) und endend bei der Note, dessen Intervallabstand wir wissen wollen. Hier ein Beispiel:
Ich habe absichtlich keinen Notenschlüssel bestimmt, weil das Prinzip auf alle Schlüss angewendet werden kann, solange es mehrere Notenlinien gibt.
In diesem Beispiel zählen wir 3 - erst die Line der Startnote, dann der Zwischenraum, dann die Linie der Endnote. Wir wissen aus dem vorigen Kapitel, dass die 3 eine Terz ist und auch, dass es eine kleine oder große Terz geben kann. Welches Intervall es konkret ist, wirst du für den Anfang vermutlich erst einmal abzählen müssen. Dafür folgend noch einmal eine Klaviatur mit allen Tönen und drunter noch einmal die Tabelle mit allen Intervallen und ihren Halbtönen:
Stufe | Intervallname | Halbtöne |
---|---|---|
1 | Prime | 0 |
2 | kleine Sekunde | 1 |
2 | große Sekunde | 2 |
3 | kleine Terz | 3 |
3 | große Terz | 4 |
4 | Quarte | 5 |
4/5 | Tritonus | 6 |
5 | Quinte | 7 |
6 | kleine Sexte | 8 |
6 | große Sexte | 9 |
7 | kleine Septime | 10 |
7 | große Septime | 11 |
8 | Oktave | 12 |
9 | kleine None | 13 |
9 | große None | 14 |
10 | kleine Dezime | 15 |
10 | große Dezime | 16 |
11 | Undezime | 17 |
11/12 | Oktave + Tritonus | 18 |
12 | Duodezime | 19 |
13 | kleine Tredezime | 20 |
13 | große Tredezime | 21 |
14 | kleine Quartdezime | 22 |
14 | große Quartdezime | 23 |
15 | Quintdezime oder Doppeloktave | 24 |
Da du ja die Töne auf der Klaviatur kennst und auch mindestens den Violinschlüssel lesen kannst, kannst du diese Töne benennen und auf der Klaviatur die Halbtöne zählen. Hier Beispiele für ein paar verschiedene Schlüssel:
Das wären entsprechend auf der Klaviatur folgende Intervalle:
Bild im neuen Tab öffnen (klick!)
Es ist ein bisschen klein das Bild (mit dem Link kannst du es in einem extra Fenster größer angucken), aber es zeigt die direkten Schritte - quasi buchstäblich -, wie man die Halbtöne zählt. Diese Halbtonschritte kannst du dann in der Tabelle heraus suchen und somit das Intervall bekommen.
Intervalle schnell benennen
Das ganze Benennen von Intervallen kann für den Anfang erst einmal sehr mühselig wirken. Ich kann dir aber aus eigener Erfahrung sagen, dass es mit der Zeit immer leichter wird. Ich selbst bin an einem Punkt, wo ich nicht mehr abzähle. Durch das jahrelange komponieren und verwenden von Tonleitern und Akkorden sind Intervalle für mich nur noch Stufen in einer Tonleiter oder entsprechend Akkordzusätze, die ich relativ zum Grundton des Akkords oder der Tonleiter schnell bestimmen kann. Dazu dann mehr in den jeweiligen Kapiteln. So viel nur vorweg: irgendwann fängst du damit an, anders über diese Dinge nachzudenken. Dann wird die ganze Theorie weniger mathematisch für dich und formt sich mehr zum Praxis orientierten Denken. Bleib einfach am Ball und betrachte diese ganze Theorie mit dem Abzählen nur als erste Babyschritte. Irgendwann ist "Gehen" für dich auch normal geworden. (-;
Praxisbezug
Zum einen, wie am Anfang bereits geschrieben, wird das Verständnis von Intervallen noch einmal gefestigt. Zum anderen hilft das Verstehen von Intervallen in Notenform mitunter auch beim reinen Notenlesen und/oder sogar beim Komponieren ohne Instrument! Denn wenn man Gehörbildung betreibt, wird man mit der Zeit sich immer besser vorstellen können, wie verschiedene Intervalle klingen. Dann kann man irgendwann - z.B. unterwegs, wenn kein Klangerzeuger da ist - ganz ohne Instrument komponieren und somit wenigstens musikalische Ideen festhalten. Ein weiterer Punkt wäre das Musikmachen. Durch das bessere Notenlesen wird man auch die Noten besser an seinem Instrument finden können. Oder eine Kombination aus beiden Elementen: Gehörbildung + Intervalle in Notenform schneller erkennen = besser singen können.
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