Direkt zum Hauptinhalt

Ton Definition

Klang.jpg

Ab wann wird ein Geräusch zur Musik?

Es soll in diesem Buch darum gehen, was eigentlich ein Ton ist und welche Charakteristiken möglich sind. Im Gegensatz zum Rhythmus wird es hierbei nicht mehr um ein Ordnungsprinzip in Bezug auf Zeit gehen, sondern eher bezogen auf die Tonhöhe. Mehr dazu gleich.

Stellen wir uns vor, wir tippen mit einem Stift auf den Tisch. Wir hören ein Klack. Wenn wir das mehrmals tun, bekommen wir eventuell einen Rhythmus. Das könnte jetzt schon Musik sein, allerdings eher untonal. Nun stellen wir uns mal vor, wir könnten den Stift unfassbar schnell immer wieder erneut auf den Tisch tippen. So schnell, dass der Rhythmus unspielbar schnell wäre: sagen wir ein Tempo über 5000 BPM. Das klackende Tippen wäre so schnell, das wir es als Ton mit einer Tonhöhe wahrnehmen würden (in diesem Fall einen eher tiefen Ton um die 83 Hz).

Aber worauf möchte ich hinaus? Es soll klar werden, dass sowohl Rhythmus als unfassbar langsamer Ton interpretiert werden könnte und Ton wiederum als unfassbar schneller Rhythmus - es ist in beiden Situationen letztendlich nur eine Art Klang und hängt irgendwie zusammen. Man könnte meinen, dass Ton eine Art nächstes Resultat aus Rhythmus ist. Im Endeffekt betrachten wir natürlich trotzdem beides erst einmal wieder getrennt - zumindest wenn es um Musiktheorie geht - , damit wir uns besser zurecht finden. Dafür folgend eine Definition zu Ton.


Definition

Betrachten wir zunächst einmal physikalisch den Schall. Es handelt sich um Wellen in der Luft, die in unser Ohr und auf unser Trommelfell gelangen. Statt Wellen kann man auch Schwingungen sagen. Diese Schwingungen können eine gewisse Tonhöhe haben, die wir in der Physik mit Hertz benennen können. Es handelt sich dabei um eine gewisse Anzahl an Schwingungen pro Sekundevgl..

Kurzer Exkurs noch einmal zu dem Beispiel mit dem super schnellen Tippen: das Tempo eines Rhythmus könnte man prinzipiell auch einfach in Hz angeben. So könnte ein Tempo mit 120 BPM ggf. auch mit 2 Hz angegeben werden. Denn 120 beats per minute macht zwei Schläge pro Sekunde - also 2 Hertz.

Ton ist, wenn wir es wieder mathematisch betrachten, die Y-Achse der Musik: die Tonhöhe. Durch sie erfährt Musik, die ggf. bereits einen Rhythmus haben mag - oder auch nicht - , eine neue Dimension und somit komplett andere Klangcharakteristik. Neben der Tonhöhe an sich kann es natürlich auch um die Klangcharakteristik des eigentlichen Tons gehen. Denn der gleiche Ton in der gleichen Tonhöhe gespielt von Gitarre und von einer Flöte sind letztendlich nicht die selben Töne! Das hört man sogar als Laie. Zum einen haben beide Instrumente eine unterschiedliche Hüllkurve und zum anderen gibt es auch unterschiedliche Obertöne.

Gibt es trotzdem eine Art Ordnungsprinzip für diese Achse? Ja. Musik ist stets gestimmt. Dabei wird in den meisten Ländern der Ton a' auf 440 Hz (nennt sich Kammerton) festgelegtvgl.. Das Prinzip von da aus ist relativ einfach und logisch aufgebaut: pro Oktave wird der Ton verdoppelt (wenn man nach oben geht) oder halbiert (wenn man in die Tiefe geht). Ein a'' wäre z.B. eine Oktave höher und hätte bei einer Stimmung von 440 Hz für den Kammerton eine Frequenz von 880 Hz. Eine Oktave tiefer, also a, wären dabei dann 220 Hz.

Verschiedene Töne relativ zueinander können ebenfalls geordnet werden und somit eine Systematik zueinander haben. Dabei geht es dann um Intervalle. Folgend wird es aber erst einmal um die im abendländischen Bereich üblichen bloßen 12 Töne der Musik gehen.


Praxisbezug

Gäbe es keine Tonhöhe, hätten wir ausschließlich rhythmische Musik. Kann man sich vorstellen, schränkt aber schon etwas ein, wenn man die Welt so gewohnt ist, wie wir sie kennen. (-;

Geeignete Übungen: