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Die 12 Töne

In der westlichen Musik besteht die Musik in der Regel aus maximal 12 verschiedenen Tönen - gemeint ist dabei die Tonhöhe unabhängig der Oktave, in der sich der Ton befindet (mehr dazu im Kapitel über Intervalle).

Hier einmal eine typische Klaviatur mit 13 abgebildeten Tasten, von denen die gräuliche Taste nur die ganz linke Taste ist, aber eine Oktave erhöht (also effektiv handelt es sich um 12 Töne im Endeffekt):

octave_keyboard.jpg

Wenn wir jetzt erst einmal nur die weißen Tasten benennen, ergibt sich daraus:

c-dur_keyboard.jpg

Ich habe den vermeintlich gleichen (aber nicht den selben!) Ton ganz rechts und links auch benannt - der Strich gibt hierbei die Oktave (nach oben) an und nach unten schreibt man Töne in Großbuchstaben (je tiefer kommt dann auch ein Strich dazu). Wir haben in der hier abgebildeten Tonleiter folgende Töne: c, d, e, f, g, a, b. Dabei nutze ich die englische Schreibweise. In der deutschen Schreibweise wäre das b ein h. Würde man vom Ton a ausgehen und das Alphabet aufwärts gehen, hätte man a, b, c, d, e, f, g als Folge - mit den deutschen Tönen wäre das nicht möglich, weshalb ich persönlich die englische Schreibweise logischer finde.


Alterierung

Neben den weißen Tasten gibt es auch noch die schwarzen Tasten. Diese können wir benennen, indem wir die weißen Tasten entweder um einen sogenannten Halbton höher oder tiefer setzen (nennt sich auch Alterieren). Höher gesetzten Tönen hängt man in deutscher Aussprache ein is an, tiefer gesetzten Tönen hingegen meist ein es oder nur s. Im Englischen hingegen werden erhöhte Töne mit sharp bezeichnet und erniedrigte Töne mit flat. In beiden Sprachen kennzeichnet man erhöhte Tönt mit einem Kreuz (sieht aus wie ein Raute-Symbol) und erniedrigte Töne mit einem b. Das kann dann wie folgt aussehen:

chromatic_keyboard.jpg

Ich habe versucht mit den Pfeilen kenntlich zu machen, wie die Logik dahinter ist. Wenn wir z.B. das c um einen Halbton erhöhen, bekommen wir ein c# - deutsch ausgesprochen "cis" und englisch ausgesprochen "c sharp". Kommen wir hingegen von der Taste d und setzen den Ton einen Halbton tiefer, landen wir auf der gleichen Taste, dann heißt der Ton allerdings db - deutsch ausgesprochen "des" und englisch ausgesprochen "d flat".

Das können wir mit den übrigen Tönen auch so machen, um z.B. die schwarzen Tasten zu benennen. Hier noch einmal alle schwarzen Tasten mit Symbol und entsprechender Aussprache - sowohl im englischen System und auch im deutschen System:

Ton englisch deutsch
c# / db "c sharp / d flat" "cis / des"
d# / eb "d sharp / e flat" "dis / es"
f# / gb "f sharp / g flat" "fis / ges"
g# / ab "g sharp / a flat" "gis / as"
a# / bb (bzw. b in DE) "a sharp / b flat" "ais / b"

(Deutsch nur der Vollständigkeit halber - Achtung: in der Grafik müsste dann das b ein h sein - vielleicht einfach nur das Englische merken und sich stets darauf einigen, damit die Kommunikation einfacher wird!)

Diese Logik des Erhöhens oder Erniedrigens kann man natürlich auch auf die Töne e, f, b und c anwenden, ohne auf einer schwarzen Taste zu landen:

chromatic_enharmonic_keyboard.jpg

Dadurch bekommen wir z.B. durch Erniedrigung des f ein f flat, was klingend auf dem Klavier wie ein e ist. Ähnliches für die Töne e, der erhöht zu einem e sharp wird und wie ein f klingt. Ein b wird zu einem b sharp und klingt wie ein c und c wiederum erniedrigt wird zu einem c flat und klingt wie ein b.

Das mag total unsinnig erscheinen, entspringt bei Tonleitern heraus aber einer entsprechenden Logik des darunter liegenden Systems. Dazu dann später mehr.


Noch weiter alterieren

Ich möchte vorweg nehmen, dass es im fortgeschritteneren Bereich auch die Möglichkeit gibt Töne noch "weiter" zu alterieren. Dabei arbeitet man dann mit Doppelkreuzen oder Doppel-Bs. Das heißt, dass man dann jeweils vor einen Ton zwei Kreuze oder zwei Bs setzt. Wenn wir z.B. ein c## haben, wäre das auf dem Klavier klingend der gleiche Ton wie ein d. Aber das entspringt einer Logik, die hier erst einmal zu weit vorgegriffen ist! Ich wollte es nur einmal erwähnt haben, in der Hoffnung, die Logik des Alterierens zu festigen.


Praxisbezug

In der Praxis ist es hilfreich Töne bezeichnen zu können, um besser miteinander musizieren zu können. Es dient dazu, wie schon bei "Musiktheorie? Was?" erwähnt, sich besser zurecht zu finden und letztendlich Zusammenhänge und Strukturen besser erfassen und verstehen zu können. Auf Basis der absolut bezeichneten Töne können wir aufbauen und letztendlich nachher konkrete Tonleitern oder Akkorde bilden.

Geeignete Übungen: